06, Daenemark, Frederikshavn-Roemoe

Etappe 24, Sonntag, 31.08.2008, Frederikshavn-Blokhus, 0730-1600, 79km, trocken aber bewoelkt

Route: Frederikshavn, die 585 nach Gaerum, Oestervra, Mylund, Jerslev, Broenderslev, dann die 543 nach Saltums Kirke, Manna, Saltum, Oestrup, Hune, Blokhus

Ich wache um 6 Uhr auf, das erste Mal seit 4 Wochen, dass ich einen Wecker benutze. Duschen, Fruehstuecksbuffett und reinhauen was geht, ich werde es brauchen. Dann, am Faehrhafen waren die ersten Personen schon zu erkennen, habe ich gemerkt, jetzt musst du dich beeilen. Also schnell nochmal runter auf die Bilgekabine, die Radsachen angezogen, die beiden Taschen geschnappt undin den Fahrzeugraum. Dort das Rad zusammengebaut, die Taschen drangehaengt und eine Berlinerin hat mich dann noch fotografiert, als der erste Laster schon losfuhr.

Dann rollte ich von der Faehre, es war genau 0730 als ich die daenische Hafenluft einsaugte. Das schoene Gefuehl war wieder da! Ich orientierte mich kurz und stellte fest, dass Verkehrsschilder hier sehr viel besser aufgestellt waren, als noch in S oder N. An JEDER Kreuzung stehen Schilder, wohin es nach links und rechts geht und wie weit es dahin ist. Das habe ich die letzten Zwei Wochen vermisst. Naja, heute isses nicht schwer, immer nach Westen, die Sonne anfangs im Ruecken dann von links. Unterwegs stelle ich fest, dass Supermaerkte in DK auch sonntags geoeffnet haben, ein wichtiges Detail der Verpflegung ist also geklaert. Ich rolle bis nach Blokhus, der dortige Camping sieht sehr gut aus und taete er das nicht, dann laegen dort noch weiter 5/6 Plaetze direkt daneben. Das ist fast an der ganzen daenischen Kueste so. Nur meine Kreditkarten werden ausschliesslich bei Eurospar akzeptiert. Aldi und Edeka nehmen nur cash.

Der Camping ist ok, nein nicht nur das, er gefallt mir sogar gut. Nur das Internet kostet mir zu viel Geld, dass es auch billiger geht, sieht man gerade. Diese Zeilen hier schreibe ich vom kostenlosen Internetrechner in Soendervig. Dazu aber spaeter mehr.

In Blokhus angekommen merke ich schon recht schnell, dass sich das Wetter aendert. Das bestaetigt mir auch der Platzchef, und drueckt mir eine Wetterprognose in die Hand, die war super. Es hat auch alles so stattgefunden, Pech halt, dass es schlechtes Wetter war, was prognostiziert wurde.

kurz vor dem runterrollen in Frederikshavn druecke ich einer Berlinerin die Kamera in die Hand und sie drueckt ab. Es war frueh am morgen!

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Etappe 25, Montag, 01.09.2008, Blokhus-Klitmoeller, 104km, 0850-1830

Route: Blokhus, Tranum alles auf der Nordseeroute, die direkt durch Blokhus geht, Vester Svenstrup, Fjerritslev, weiter auf der 569 nach Klim, Froestrup. Dort gebe ich in einer postfiliale meine vorbereiteten Sachen in ein Paket und schicke es nach Hause. ich fahre weiter nach Oesterild, auf der 29 nach Hanstholm, und auf der 181 nach Klitmoeller zum CP

Ich stehe frueh auf, denn das Wetter soll ja schlechter werden. Aber erst gegen Abend und bis dahin koennte man ja schon einiges geschafft haben. Dass es so hart werden wuerde, haette ich nicht gedacht. Meine Kollegin Inga hatte es mir frueher ja schon oefters berichtet und in Holland bin ich ja selbst schon gewesen: Wenn man den Wind an der Nordsee gegen sich hat, wird es schwer. Es wird sogar hoellisch schwer, je nach dem, wieviel man ziehen muss und wie hoch der eigene Windwiderstand ist.

Wie bereits in meinem gestrigen Posting, blies der Wind dummerweise meistens von vorne, also West bzw, Westsuedwest, also genau in die Richtung, in die ich wollte, das reichte dann fuer maximal 10km pro Stunde. A real nightmare. Die Wahl zwischen der Nordseeroute und der Strasse ist ebenfalls nicht so leicht, denn die Nordseeroute ist stellenweise unbefestigt und nach dem Regen sieht man dort ziemlich alt aus. Der Dreck waere nicht mein Problem, aber das einsinken darin und das nicht mehr steuern koennen. Daenemark hatte ich mir weiss Gott anders vorgestellt.

Ich erreiche Klitmoeller/camping um 1830, kaufe mir im nahegelegenen Spar ein paar Dosen Tuborg und baue in einer kurzen Regenpause das Zelt auf.

Die Dame an der Rezeption ist sehr freundlich, aber da ich sie nicht ausreden lasse, laufe ich erst einmal umsonst zur Dusche, fuer die man eine Chipkarte braucht. Da wuensche ich mir etwas mehr Standard. Entweder alle im Preis mit drin oder ueberall 2 Kronen.

Naja, die Kueche ist gut, ich koche abends lekker und lese bis mir die Augen zufallen, dann gehts schlafen. Die Tuborg haben dann doch gewirkt.

dick eingepackt lass ich mich am Strand fotografieren. Es war nicht direkt kalt aber windig!

Duenenlandschaft, soweit das Auge reicht

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Etappe 26, Dienstag, 02.09.2008, Klitmoeller-Langerhuse, 71km,

Nachts hats geregnet, aber das Zelt steht gut. Die Sonne ist frueh da, trocknet alles ab und ich fahren nach dem Fruehstueck und packen um 0850 von Platz. Da ist von den Besitzern des Platzes noch keiner zu sehen.

Der Wind hat gedreht, er kommt jetzt von Sued bzw Suedsuedwest. Aber dort will ich ja hin. Gleiches Spiel wie gestern, fighting against the wind. Es ist wie im Wettkampf, du faehrtst 10km pro Stunde, fuehlst dich aber wie nach 40. Dabei kuehlt der Wind so arg, dass einem alles anfaengt weh zu tun, wenn man nicht alle 90 Minuten das Unterhemd wechselt, da komplett durchgeschwitzt. Da hilft auch atumungsaktive Kleidung nix mehr, entweder kuehlst Du aus oder Du schwitzt. So schaffe ich 71km in der ich auch noch eine kleine Faehrfahrt ueber den Thyboroen Kanal mache, und rolle ziemlich erschlagen um 1730 auf dem CP Langerhuse ein.

Dieser CP wurde mir von einem Tueppen aus Miltenberg in Oslo empfohlen und so kann man mal sehen, wie sehr sich Ansichten unterscheiden. Der Platz ist alles andere als ok, fuer ALLES braucht man muenzen, sogar fuer die Gaskocher. Ich waere dort nicht hingefahren, haette er nicht auf dem Weg gelegen. Dann war der mann so frech, mir die direkte Bezahlung abzulehnen, ich solle am naechsten Morgen kommen, solange wuerde er auch meine Campingcard einbehalten. Su dem Thema gibts eh spaeter noch was zu sagen.

Der Chef dort gibt mir dann noch den Tip, ich koenne im nahgelegenen Center ins Internet gehen. Dort fuhr ich dann auch hin, man gab mir grosszuegig einen Zettel mit Zugangscode und Passwort. Nur wie das funktionierte, das konnte man mir nicht erklaeren. Ich frickelte 60 Minuten rum, fragte mich durch, und liess es dann sein. Die Aufforderung, den Zugangscode einzutippen kam nicht und war nicht zu starten. In der Zwischenzeit fing es dann auch an zu regnen und ich musste im stroemenden Regen zurueck. Manchmal hat man auch Pech.

Route: Klitmoeller, Vangsa, Stenbjerg, Vesteby, Agger, Thyboroen, Langerhuse.

auf der Faehre nach Tyboroen. Das muesste Faehre 5 gewesen sein. Dieser Platz wurde mir zugewiesen, was soll ich machen?

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Etappe 27, Mittwoch, 03.09.2008, 0930-1800, 73km

Route: Harbooere, Strande, Ferring, Fjaltring, Thorsminde, Husby, Strandgarden, Soendervig.

Ich war froh, dass ich aus Langerhuse wegkam. So ein unfreundlicher Tuepp. allerdings ging es wieder gegen den Wind, er blies ab und an vielleicht etwas mehr von der Seite um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber das hat er nicht geschafft. Ich verpflege mich gut unterwegs und ergoetze mich an den Duenen und Kuehen und schaffe es so bis zu Soendervigs Camping

Hier gibts den bereits beschriebenen Ubunturechner mit flimmernden 19Zoll Schirm, aber was solls, es ist im Preis mit drin. und funktioniert toll, halt ohne USB.

Ich schreibe bis der Chef kommt und um 22 Uhr das Licht aus macht

Jaja, man kann es den deutschen Mobilhometruckern nicht oft jenuch sagen. 10 km/h ist nicht so schnell!

Aus diesen Wolken hat es spaeter geregnet, und frag nicht nach Sonnenschein.

und immer noch geradeaus.

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Etappe 28, Donnerstag, 04.09.2008, Soendervig-Esbjerg, 87km

Es regnet, schon ziemlich gleioch nach dem losfahren. Ich treffe Michael, der mir das Rad Forum empfiehlt. Muss ich mir mal ansehen.

Spaeter treffe ich Kevin aus Koeln, er reist mit Gitarre. Er erzaehlt mir vom Weserradweg und meine Gedanken um die weitere Strecke zur Rueckreise nehmen an Gestalt an. Das erscheint mir zumindest als gar nicht so schlechte Route. Dieser Tag geht mir mit dem Regen und Gegenwind ziemlich auf die Nerven, ich bin nahe am aussteigen, und ueberlege auch schon ein paarmal, wie denn meine Benutzerkennung bei Europcar war. Aber nein, ich will das Ding mit Muskelkraft zu Ende bringen. Noch fehlt ja kein Arm oder Bein.

So rolle ich weiter gegen Sueden, lasse einen Camping links liegen, schuette an einer Tankstelle eine Cola und eine Nussecke in den Magen und fahre mit diesem Kohlenhydraten stramm durch bis Esbjerg. Dort ist zwar auch niemand auf dem Platz aber der ist schoen leise und abgelegen so dass ich dort das Zelt aufbaue (im trockenen) und nach dem Duschen und dehnen mich gleich hinhaue. Da hat es dann auch wieder geregnet.

Route: Soendervig, Hvides Sande (181) Nymindsgab,Loennestad, Lonne-Henne, Houstrup, Henne Statiosnby, (465) Jegum, Oksboel, Billum (431) Kokspang,Hjerting (das ist bei Esbjerg)

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Etappe 29, Freitag, 05.09.2008, Esbjerg nach Insel Roemoe gesprochen Roem, 88km

Ich wache durch die Sonne auf, es hat geregnet in der Nacht, aber am Morgen hat es aufgehoert. Die Managerin kommt und versorgt mich mit Broetchen. Ich verdruecke sechs Stueck und bin ganz normal satt und nicht etwa ueberfressen. Sensationell, wie ich futtern kann. In der Zwischenzeit wasche ich eine Maschine Waesche und trockne sie anschliessend so dass ich um 11 Uhr mit komplett frischen Sachen losfahren kann. Klasse, ich freue mich. Die Fahrt nach Roem ist ganz ok, es geht hauptsaechlich ueber die Strasse, der Gegenwind ist ertraeglich. Manchmal ueberschneidet sich die Strecke mit der Nordseeroute.

Dann noch ueber den Roemdamm und ab auf den Camping. Dort werden dann wieder Touristenpreise faellig. Umgerechnet 18,62 EUR fuer einen total moskitoverseuchten Platz. Ich werde wahnsinnig, reibe gleich nach dem Duschen alles mit Autan ein und kann so einigermassen die Nacht ueber schlafen. Das Problem mit den Muecken besteht nach Angaben einer Eingeborenen erst seit wenigen Tagen, das hilft mir aber nicht wirklich sehr viel. 🙁

Ich verbringe den Abend dann doch in der Bar, die zum Hotel gehoert, der zum Camping gehoert. Dort gibts lekker Carlsberg vom Fass zu einem Spezialpreis, das ist mir aber gleich.

Route: Hjerting, Esbjerg, Gammelby, Soenderby, Lille, Darum, Store Darum, Gredstedbro, Ribe, dann weiter auf dem Radweg parallel zum Nr. 1 zum Roemdamm, Roemoe kirkeby, Oesterby.

Die Ankunft in Esbjerg, Situation auf dem CP

In Daenemark ist alles designed, Leuchten, Baenke, Bushaltestellen

Ankunft in Esbjerg downtown mit Statuen im Hintergrund bzw, im Profil.

Im Schaufenster habe ich mich gespiegelt und mal auf den Knopf gedrueckt.

Eine Spinne schaut mir bei der Pause zu

Hier ist der Radweg mal zu Ende, schaut doch einfach zu, wie ihr weiterkommts

ab nach Roem!

weiter mit Teil 7, Norddeutschland  bis zur Wesermuendung