02, Deutschland, Berlin-Ruegen

Etappe 09, Mittwoch, 13.08.2008, Berlin-Fuerstenfeld 91km, 5:25h netto

es ist das eingetreten, was ich befuerchtet hatte. Ich muss alles, was vor so langer Zeit geschehen ist, ablesen, weil davon nichts mehr im Gedachtnis haften geblieben ist. Zusaetzlich ist diese Tastatur so langsam, dass ich fast verrueckt werde. Das Leerzeichen geht gar nicht und wie immer sind keine Umlaute da (die brauche ich aber eh selten) aber auch das Leerzeichen geht nicht so gut,wie man bereits feststellen konnte.

Also ich bin losgefahren, wie angesprochen von Berlin Lichtenrade aus mit der S2 bis PotsdamerPlatz und danach mit der S1 bis Oranienburg. Ich wollte das urspruenglich nicht, aber es ist schon richtig, dass es Unsinn ist, mit 80kg durch die Stadt zu gurken. Dass es einen Mauerradweg gibt, der entlang der 270kmlangen ehemaligen Mauer verlaeuft, wusste ich nicht. Schade, den haette ich gerne genommen. Das muss ich mal wiederholen.

Jedenfalls bin ich so nach Oranienburg, aus dem Bahnhof raus, an dem gerade 100 Italiener den Baeckerstand blockierten und mich anstarrten, als ob ich ein Alien waere. Aber erstmal auf der Strasse ging es sehr flott weiter und nach einer kurzen Dusche war ich auch auf dem Radweg Berlin Kopenhagen, dem ich eine Zeit lang folgen konnte.

Die ROUTE verlief also: Lichtenrade, Oranienburg Sachsenhausen, Malz, Friedrichtsthal, Neuholland, Liebenwalde, Zeddenich,Marienthal, Dannenwalde, Himmelspforten, Fuerstenberg.

Unterwegs teilte ich mir 20km mit Stefan und seinem Sohn Jannick, die das erste Mal unterwegs waren und an die Ostsee wollten. Aber bei Dannenwalde mussten die abreissen lassen…

zuerst ging es auf den Radweg Berlin-Kopenhagen

Bei einer Pause stellte ich den Zug ab. So sieht er jetzt aus, mit den neuen Taschen

Der Camping war super, er hiess Camping am Röblinsee. Die letzten km bis dahin bin ich mit Andrea gefahren, die mit ihren drei Kindern und den Fahrraedern unterwegs waren. Die aelteste hat mit ihren 10 Jahren bereits den Lastentraeger gespielt, das war einsame Klasse. Sehr nett die vier. Sie waren aus Thueringen angereist, aus einem Ort, den ich bei der Fahrt nach Thueringen bereits passiert hatte. Die Welt ist ein Dorf.

Ich bin nach dem Abendessen frueh schlafen gegangen, es war recht windig aber ansonsten ein sonniger,von zwei Schauern unterbrochener Tag.

**************************************************************

Etappe 10, Donnerstag, 14.08.2008, Fuerstenfeld-Meesiger, 115km 6:40h netto, 09:45-18:00

Route: Fuerstenfeld, Altthymen, Dabelow, Comthurey, Wokuhl (da wars sehr schoen bewaldet) Carpin, Blankensee, Godenswega, Burg Stargard, Neubrandenburg, (das ist fast wie Chicago am See gelegen) Zizow, Wagensin, Breese,Wildberg, Wolde, Basepohl, Wuestengrabow, Kommerow (schlechter Weg, ich bin fast versunken) nach Meesiger.

Dort, auf dem oeffentlichen Camping der Gemeinde (in Frankreich wuerden wir sagen Camping municipal) traf ich zwei Tueppen aus Bremen, einer Lehrer, der andere weiss ich nicht. Wir unterhielten uns ueber die weitere Route, da die aber unterschiedlich war, konnten wir nicht gemeinsam weiterfahren. Sie machten mich darauf aufmerksam, dass die naechste Bruecke erstin Demmin ist, das habe ich dankbar angenommen. Aber da musste ich eh hin. Ansonsten wars bewoelkt, wenig Sonne aber auch keinen Regen.

Kurz vor der Ankunft in Meesiger habe ich einem Maehdrescherfahrer eine grosse Tuete Weizen abgeschwatzt. Die verringert sich jetzt von Tag zu Tag und ich habe immer ein lekkeres Fruehstueck. Duerfte locker bis Oslo reichen.

Die Tuete bereits eingepackt.

**************************************************************

Etappe 11, Freitag, 15.08.2008, Meesiger-Prora/Ruegen, 116km 6:40h netto, 09:30bis 18:10

Route: Meesiger, Metschow, Schoenfeld, Demmin, Loitz, Schwinge, Sassen, Dersekow, Greifswald, Leist, Meschenhagen, Reinberg, Stahlbrode, dort auf die Faehre, Zudar, Garz, Putbus, Posewald, Zirkow, Binz, Prora.

Hier sieht man mal, was ich mir fuer Karten habe andrehen lassen. Auf der Autobahn auf dem oberen Bild fahren ohne Zweifel bereits Fahrzeuge. Auf der Karte untendrunter ist sie noch im Bau befindlich. Super

Ein Ort, der Leist heisst. Das Schild Leist ohne Zahl gabs leider nicht.

Kein Regen, dafuer aber auch keine Sonne im oestlichsten Osten der DDR. Einmal musste es ja kommen. Die Menschen hier oben sind komisch, eigenartig, seltsam. Ich weiss nicht, woran das lag. An mir sicher nicht, dachte ich mir, aber es muss an mir gelegen haben, obwohl ich mich bemuehte, immer freundlich und hoeflich zu sein. Netto,Lidl und Plus sind die einzigen, wenn nicht sogar die einzigsten Supermaerkte, die wo es gibt. 🙂 Kein Edeka oder Rewe zu sehen.

Naja, die Fahrt unspektakulaer, meistens auf dem Radweg MSEE dann Ostsee-Ruegen.

Kurz vor derFaehre habe ich mir ein grosses Stueck Erdbeersahnetorteund Apfeltorte nebst einem Cappuccino reingehauen, in einer Geschwindigkeit, das war atemberaubend. Die Energie war aber auch noetig, denn in Greifswald haben die Ostnasen den Bahnhof renoviert, bzw, die Strecke rundherum. Ich musste also, um ans Wasser zu kommen durch den Bahnhof und die Unterfuehrung. Alles auseinanderbauen und dann wieder susammenfrickeln. Super Weltklasse ihr Ostnasen. Waer mir an eurer Stelle auch egal, ganz ehrlich.

Die Ueberfahrt nach Ruegen war mein erster Boattrip und der war sehr nett, aber zu kurz.

In Ruegen habe ich wiederfestgestellt, dass die meisten Mallorca besser kennen,als ihre Heimat. Alle Fragen nach der Richtung wurden (von Einheimischen, Touris habe ich gleich aussortiert) mit Schulterzucken beantwortet, so dass ich nach einigen Verfahrungen erst gegen 18:10 auf dem Campingplatz des Sozialwerkes der Bundeswehr eingelaufen bin, der normalerweise niemanden mehr aufnimmt, aber Radfahrer GRUNDSAETZLICH nicht weggeschickt werden. Fand ich toll und ich kam wieder fast wie ZUHAUSE an. Abendessen, Waeschewaschen, Duschen, in etwas anderer Order, aber alles erledigt und so konnte ich beruhigt schlafen gehen und von der Ferry traeumen.

Irgendwo im Osten schnatterten die Gaense so laut, dass ich sie ablichten musste.

Situation auf dem Camping in Prora. Waldboden halt.

weiter mit Teil 3, Schweden bis Goeteborg