Bikemarathon Swieradow Zdroj aka Bad Flinsberg

Zufällig lasen wir Mittwoch vom Bikemarathon, welcher dieses Wochenende hier stattfinden soll. Im Juni waren wir ja schon einmal in der Gegend, damals direkt in Swieradow, aber es hätte natürlich keiner vermutet, dass wir im September noch einmal zwei Wochen, in einer anderen Unterkunft, verbringen würden. Die Anmeldung über das Internet gestaltet sich gar nicht mal so schwierig, es gibt einen Preis für alles, man kann mit BLIK bezahlen, ein Service, den ich aus Deutschland so nicht kenne. Gestern haben wir dann die Startnummer abgeholt. Heute dann der Start. Die Voraussetzung hätten nicht besser sein können. Blauer Himmel, 15 Grad Celsius, das reicht für kurz. Die Tage davor hatten wir noch 8 Grad, dann siehts ja schon anders aus. Insgesamt starteten ca. 900 Menschen, verteilt auf vier Distanzen. Ich entscheide mich für die 52km Distanz, mit einer Deadline von 1:40h bei km17. Schafft man die nicht, wird man zur Classic (25km) umgeleitet. Dann wäre das Rennen schon nach knapp 1,5-2h vorbei. Aber die Sorge war nicht berechtigt, die 17er Marke passierte ich nach 1:12h es lief richtig gut. Die polnischen Streckenplaner haben zwei echt schwierige Abfahrten eingebaut, die verdienen den Namen nicht wirklich, es waren eher Abschieben. Selbst mit dem Fatbike war mir das nicht geheuer, ich habe während dieser beiden Passagen ein paar ganz interessante polnische Wörter gelernt, die kann ich hier nicht wiedergeben, alleine schon, weil mir hier die Zeichen fehlen. Und knackige Steigungen gabs auch, die machen mir aber deutlich weniger etwas aus, dafür gibts ja eine Gangschaltung. Auf diese Weise kam ich zu einer wunderbar geführten dreieinhalbstündigen Tour in Niederschlesien, mit leicht erhöhtem Puls und einer ganzen Menge an netten Kontakten.  Die Organisation war sehr gut, vom Wettkampfbüro, über die Startnummernausgabe und die Verpflegung auf der Strecke. Ob ich es noch erlebe,  dass auf solchen Rennen etwas weniger Müll ausserhalb der Buffet-Zonen weggeworfen wird, wird sich zeigen. Im Ziel wurde ich von meiner Anna erwartet. Kann es etwas schöneres geben? Sie hat auch das folgende Foto gemacht. Das war ein wunderbarer Tag.

vor dem Start

im Ziel. Meta (poln. für Ziel)

Militär-Orchester Wettbewerb

Ebenfalls an diesem Wochenende fand in Swieradów ein Wettbewerb polnischer Militärkapellen, bzw. -Orchester statt. Zufällig hörten wir Musik aus der Wandelhalle des Kurhauses und schauten uns die restliche Probe und das Programm an. Um 19 Uhr ging es los, das Orchester aus Rzeszów (gesprochen Scheschuf) spielte. Als erste Stücke wurden der NATO-Marsch und Valerie von Amy Winehouse dargeboten. Dann folgten, ebenfalls mit Gesang, zwei Stücke aus Bond Filmen, Skyfall und Goldfinger. Ich hatte aber in den Proben zwei Stücke gehört, die wollte ich nochmal hören, die waren so sensationell gespielt: Take the A Train von Duke Ellington und The Chicken von Jaco Pastorius. Den Namen des zweiten Stückes erfuhr ich erst wieder abends. Ich hatte das Stück schon mehrfach gehört, kam aber nicht auf den Titel.

Abends dann der Auftritt der Band, alle in Uniform. Bandleader eine Frau, Agata Cwiklak (Auf das C muss ein Strich) die einzige Frau in Polen beim Militär, die eine Band leitet. Also es sollte mich nicht wundern, wenn die den Wettbewerb nicht gewonnen hätte. Beim Auftritt wurden mindestens ein Dutzend Telefone hochgehalten, da müsste doch wenigstens einer dabei sein, der die Titel zu YT hochlädt. Ich werde berichten, wenn ich was finde. Und meinen Bandleader Fritz werde ich mal fragen, ob er nicht The Chicken für uns arrangieren könnte. Er hat ja Zeit tagsüber…

Noten vom Stück, also für Sax, hab ich.

Pastorius ist ja bereits 1987 verschieden, spielte als E-Bassist in einer Band mit, „Wheater Report“. Von der Band stammt das Instrumentalstück „Birdland“, welches wir auch einmal im Repertoire hatten. Kein echtes Swing-Stück, aber hören kann man es schon ab und an mal.